Donnerstag, 29. Januar 2015

Peking

Glocken und Trommelturm, Hutong und Peking Ente 


Eigentlich stand ja für Samstag die Mauer auf dem Plan. Aber weil es Mai und mir gesundheitlich nicht so gut ging und das Wetter für Sonntag besser werden sollte, entschieden wir uns Samstag die beiden bekannten Türme und das Hutong (altes chinesisches Viertel) anzusehen.
Wir schliefen relativ lange, um unser Schlafdefizit vom Vortag auszugleichen. Trotzdem half das leider nicht, um uns auszukurieren. Nichts desto trotz waren wir motiviert mehr von Peking zu sehen.
Wir stellten fest, dass sich Peking doch in einigen Punkten von Shanghai unterscheidet. Es wirkte irgendwie chinesischer. Shanghai, also das Stadtbild genauso wie seine Einwohner, ist teilweise stärker in Richtung Westen orientiert als Peking.
Der Glocken- und der Trommelturm standen am Samstag zuerst auf dem Plan. Beide Türme dienten im alten Peking zur Zeitmessung und Verkündung von Nachrichten. Sie entstanden im 15. Jahrhundert, wurden allerdings mehrmals grundlegend renoviert.
Der Glockenturm

Der Trommelturm
Die sich gegenüberstehenden Türme bilden ein architektonisches Paar und sind typische Bauwerke, die sich in vielen Zentren alter chinesischer Städte finden lassen. 
Wir bestiegen zuerst den Glockenturm, da etwa eine Stunde später eine Trommelshow im gegenüberliegenden Turm stattfinden sollte.

Nach dem steilen Aufgang bestaunten wir zuerst die riesige Glocke, die über 60 Tonnen wiegt. Leider konnte man nirgends sehen oder lesen, wie dieses Ungetüm ohne moderne technische Hilfsmittel vor so langer Zeit hier hinauf gekommen ist. Der Ausblick auf das Hutong sah etwas grau aus.
Anschließend ging es in den Trommelturm.


Wie schon vorher erwähnt, gab es eine sehr überzeugende Trommelshow. Diese hatte wohl wenig mit dem ursprünglichen Zweck des Turms zu tun, hörte sich dafür aber recht gut an. Man konnte den Bass der Trommeln spüren, es war so laut wie auf einem Konzert.
Einst waren die Türme zur Bekanntgabe der Zeit gebaut worden, ähnlich zum europäischen Kirchturm. Das Prinzip unterscheidet sich allerdings, denn das Läuten der Glocke war immer mit einer bestimmten Aktion verbunden, zum Beispiel dem Arbeitsbeginn oder dem Schließen der Stadttore. Weiterhin diente sie zur Warnung, z.B. bei einem Feuer oder einem Angriff auf die Stadt.

Im Anschluss schlenderten wir durch das Hutong. Mai und ich kauften uns einen dieser frittierten Tintenfische, die es hier an jeder Ecke gab.


Nach unserem Spaziergang wärmten wir uns im nächsten Starbucks auf und planten, wie wir den Tag zu Ende gehen lassen wollten. Ich bestand darauf, Peking Ente zu probieren, was wir dann auch taten. Mai und ich hatten zwar jeweils eine Restaurant Empfehlung, aber da wir nicht wussten wo wir genau hin mussten, entschieden wir uns für ein Restaurant in der Nähe. Unsere Freunde aus Peking waren dort schon öfters und meinten, es war bis jetzt jedes mal gut.


Und sie hatten nicht gelogen, die Peking Ente war ausgezeichnet. Während Mai und Michi die Kruste zu fettig war, fand ich sie ausgezeichnet. Man tunkt diese in ein Schälchen mit Zucker und isst sie dann. Das Fleisch wird auf eine Art dünnen Pfannkuchen gelegt, mit Lauch, Gurke und einer sehr schmackhaften Soße. Dann wird das ganze zusammengerollt und mit den Stäbchen gegessen. Ich sage euch: Ein Traum. 
Ich hab schon lange nicht mehr so etwas leckeres gegessen, das Essen am Campus in Shanghai hängt mir ja schon ziemlich zum Hals raus.
Vollgestopft mit der Ente verließen wir das Restaurant und machten uns auf den Weg in die WG von zwei Freunden von Andi, die auch schon bei dem Essen dabei waren. Wir verdrückten ein paar Biere und machten uns dann auf den Weg nach Hause, schließlich ging es ja am nächsten Tag früh raus.


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