Montag, 26. Januar 2015

Peking

Tian'anmen Platz, die verbotene Stadt und die Dongan'men Street
oder

so schlecht schmeckt Skorpion ja gar nicht


Nachdem wir gut in Peking angekommen waren und unser Frühstück/Mittagessen im Subway aufgegessen hatten, machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Zuerst ging es auf den Platz des himmlischen Friedens. Vor betreten des Platzes gibt es eine Sicherheitskontrolle, wie man sie ja schon von den Ubahn- und Zugfahrten kennt. Für wirklich effektiv halte ich das ganze allerdings nicht, das ganze Prozedere wird auch mehr oder minder lustlos durchgeführt. 
Der Platz selber ist gar nicht mal so spektakulär wie man meint. Es handelt sich zwar um den größten Platz der Welt, aber seine Berühmtheit ist wohl eher durch seine politische Bedeutung zu erklären. Alles ist strengstens überwacht, es gibt unzählige Videokameras und einen Polizisten nach dem anderen.


Der Platz wirkt wahrscheinlich ohne Smog und im Sommer deutlich freundlicher.

Anschließend ging es zur verbotenen Stadt, die direkt gegenüber liegt. Eine enorm breite Straße (ich habe 8 Spuren gezählt) trennt beide Sehenswürdigkeiten.


Die verbotene Stadt besteht hauptsächlich aus Mauern und alten, leer stehenden Gebäuden, die alle in diesem typisch chinesischen Stil errichtet sind. 

Als wir die Stadt, die früher dem Kaiser und seinen Beamten vorbehalten war, durchquert hatten, stiegen wir noch auf den Jingshan Hügel, der eine schöne Übersicht über das Areal ermöglicht. Wäre da bloß nicht der Smog gewesen, wieder mit Werten um die 200. So kann man auf den Bildern leider nur erahnen, was das Auge auch nur ein klein wenig besser erkennen konnte. 
 
  
Anschließend gingen wir in einem thailändischen Restaurant essen. Das Essen hat sehr gut geschmeckt. Gestärkt machten wir uns zur Food Street auf. Hier konnte man sich ein Vielzahl von skurrilen Sachen zum Essen kaufen: Skorpion, Spinne, Heuschrecke, Seestern, Seeigel und noch mehr. Fotos waren von den Ladenbesitzern meist ungern gesehen, deswegen konnte ich leider nicht alles vor die Linse bekommen. Sobald ich aber die Fotos meiner Mitreisenden bekommen habe, werde ich den Blog noch mit den schönsten Bilder von ihnen ergänzen.



Mai, Michi und ich haben auch Skorpion probiert (Fotos folgen auch hier noch). Es schmeckte gar nicht mal so schlecht. Das Spinnentier war sehr knusprig, vergleichbar mit Chips. Außerdem war es gewürzt, weswegen man nicht wirklich einen Eigengeschmack ausmachen konnte. Die Skorpion wurden bei lebendigem Leib auf Holzspieße gesteckt und erst kurz vor dem Verzehr in der Fritteuse getötet. Man sah die Viecher also auch noch vor den Läden aufgespießt am rumzappeln. Nichts für Tierfreunde. 
Katze gab es übrigens nicht. Um genau zu sein habe ich die in ganz China noch nicht gesehen. Auf Nachfrage wurde mir erzählt, dass sie in einer Region vereinzelt gegessen wird, das aber von den meisten Chinesen genauso empfunden wird, wie von Europäern: Einfach irgendwie falsch.
Abends gingen wir dann noch in zwei Kneipen. Bei der Ersten handelte es sich um eine Whisky Bar. Der Eingang war hinter einem Bücherregal. Man musste auf einen Knopf drücken, dann fuhr das Regal zur Seite. Leider habe ich versäumt, hier Bilder zu machen. Die Bar selber protzte mit einer überwältigenden Auswahl an Whiskey (5 Seiten nur für Whisky, hundert Sorten oder mehr), aber auch mit stattlichen Preisen. 60 Yuan kosteten die 45 cl des 12 Jahre gereiften Auchentoshan, die ich mir gönnte. 18 Jahre hätten dann volle 110 Yuan gekostet. Teuer, aber gut.

Danach ging es weiter in die nächste Kneipe. Diese war recht urig eingerichtet und hatte eine wunderbar große Auswahl an Bier.
Zeuge einer kleinen Schlägerei wurden wir auch noch. Interessant war dabei, dass es abgesehen von 5 - 6 Leuten kaum jemand interessierte. Die beiden Schläger räumten dabei zwei Tische ab, während die Kellner einfach daran vorbei gingen, um das Essen zu den Gästen zu bringen. Nur zwei Frauen kreischten und versuchten beide Beteiligten auseinander zu bringen. 10 Minuten später kam die Polizei und nahm die Unruhestifter mit.
Für uns ging es dann auch recht bald nach Hause. Am nächsten Tag sollte ich schließlich auch merken, dass sich Alkohol und Schlafmangel so gar nicht mit Schnupfen verträgt. Aber irgendwie hätte ich es auch bereut, die beiden Bars nicht zu sehen.
Irgendwann nachmittags wurde ich übrigens angerufen und zu einem Bewerbungsgespräch am Dienstag eingeladen. Es geht dabei um meinen Favoriten der Stellen, bei denen ich mich beworben habe. Die Stelle wäre thematisch sehr interessant für mich, und der Sitz der Firma läge in der French Concession. Ich muss aus Jiading raus, weswegen der Platz perfekt wäre. Wünscht mir Glück!

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